Dienstag, 25. Februar 2014

Fazit & Goodbye

Heute steht für mich die schwerste Aufgabe an: Ein kurzes übersichtliches Fazit zu meiner gesamten Forschung schreiben (und kurzfassen ist meine größte Schwäche).

Dies ist der letzte Post für meinen Blog, welcher im Rahmen "Digitale Kommunikation" entstanden ist. Während der letzen fünf Monate konnte ich neben meiner Forschung auch einige Tools kennenlernen und habe meine Lernfortschritte bezüglich Bloggen extra festgehalten. Einen Überblick gibt es in meinem abschließenden "Ich-werde-Blogger-Post".

Erforscht habe ich wie Zeitungen in Social Media funktionieren, beziehungsweise besser gesagt, welche Kommunikationsprozesse sie anstreben. Darauf gekommen bin ich durch die Überlegung, dass Zeitungen mittels Social Media ihre typischen Feedbackkanäle in Form von Leserbriefen ablösen könnten. Da es aber noch mehr mögliche Zwecke von Social Media für Unternehmen gibt, kam ich auf folgende Forschungsfrage:

Welche Kommunikationsprozesse und Ziele streben Zeitungen mit einem Social Media-Auftritt an?


Grundlage meiner Forschung waren zunächst Theorien und Definitionen zu Digitaler Kommunikation und Social Media. Hauptaugenmerkt lag aber auf Theorien, Ratgebern und Studien zu Unternehmen in Social Media. Anhand dessen habe ich Kategorien gebildet, woraus ich einen Leitfaden entwickelt habe, der sowohl offene als auch geschlossene Fragen enthielt. Ergänzt habe ich meine Erhebung durch eine genaue Betrachtung und Vorstellung meiner Untersuchungsgegenstände. Aufmerksame Leser wissen, ich habe meine Forschung von einer Zeitung auf mehrere ausgeweitet. Untersuchungsgegenstände waren somit die überregionalen Zeitungen taz - die Tageszeitung, SZ- Süddeutsche Zeitung und FZ- Frankfurter Zeitung, regionale Zeitungen das freie Wort, Offenbach-Post und Fränkische Nachrichten. Fünf der sechs Zeitungen haben an meinem schriftlichen Interview teilgenommen. Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung die Untersuchungsgegenstände zu erweitern, da aufgrund von Anonymisierungswünschen, nur so die Veröffentlichung meiner Ergebnisse möglich war!

Die Ergebnisse habe ich einmal Allgemein betrachtet, aber auch unterschieden zwischen Regional und Überregional.

Zur Darstellung der allgemeinen Ergebnisse eignet sich eine übersichtliche Tabelle:


Kategorien
Wichtigste Einzelziele der Kategorien
Ziel /eher Ziel
Reichweite
Reichweitensteigerung
Virale Effekte
Infoquelle für Zeitungen

Personalisierte Inhalte
Zielgruppengenaue Ansprache
Neutral
Marketing

Kundenbeziehungsmanagement
Neue Kunden
Beziehungen pflegen
Feedbackkanäle ergänzen
PR

eher kein Ziel
Produkte
Produktwerbung
Marktforschung

Kein Ziel

bisherige Feedbackkanäle ablösen


Zielen der Social Media-Nutzung von regionalen und überregionalen Zeitungen:
Im Großen und Ganzen lässt sich eine gemeinsame Entwicklung feststellen. Die Gewichtung der einzelnen Ziele und angestrebten Kommunikationsprozesse unterscheidet sich meist nur minimal. Die größten Unterschiede sind folgende:
  • Erschließen neuer Vertriebswege: Dieser Aspekt hat für überregionale Zeitungen logischerweise einen höheren Stellenwert als für regionale Zeitungen. Dies liegt aber sehr wahrscheinlich am Verbreitungsgebiet.
  • Kundenbeziehungsmanagement: Überraschend, aber auch hier ist der größer Unterschied festzustellen: sowohl das Gewinnen neuer Kunden als auch die Pflege bestehender Beziehungen ist überregionalen Zeitung einiges wichtiger als den regionalen. Auch hier würde ich das Verbreitungsgebiet als Grund vermuten, da ein regionales Gebiet irgendwann gesättigt ist und es schwer ist neue Kunden zu finden und zu gewinnen, Leser auch seltener wechseln aufgrund kleinerem Angebot in diesem speziellen Vertriebsgebiet. Ganz im Gegensatz zu überregionalen Zeitungen, die ihren Leserkreis viel weiter ausbauen können.
 

Fazit des Fazits:

Wie funktioniert Zeitung zu Zeiten von Social Media? 
Diese Frage habe ich mir zu Beginn der Forschungsarbeit gestellt.
Meine Antwort ist eine Kombination aus den freien und qualitativen Antworten und den in der Tabelle dargestellten quantitativen Angaben:
Social Media ist für Zeitungen ein unumgänglicher Trend und wer bestehen will muss mit der Zeit gehen. Konkurrenten und Leser drängen Zeitungen in diesen Bereich. Genau festlegen, was denn nun das Hauptziel ist, fällt schwer, da Social Media viele Möglichkeiten bietet und man keine verpassen möchte. Zeitungen versuchen daher, alle Kommunikationsprozesse mehr oder minder auf Social Media zu vereinen und zu betreiben - darauf komme ich, da keiner der Punkte abgelehnt wurde und nahezu alles als eher wichtig eingestuft wurde. Was kommt und sich ergibt, wird mitgenommen. Der Fahrplan hat also viele Haltestellen. 
Kombiniert man die abgefragten Zwecke mit den Angaben der qualitativen Daten ergibt sich daher kein klares Bild, auch manchmal innerhalb der Antworten einzelner Zeitungen. Dennoch gewichten Zeitungen ihre Ziele und angestrebten Kommunikationsprozesse, wodurch sich im Großen und Ganzen ein Trend erkennen lässt:
Insgesamt lassen sich die Punkte Reichweite, Kundenbeziehungsmanagement, personalisierte Inhalte und das Sammeln eigener Informationen zu einem großen Ziel zusammenfassen: Man möchte auch in Social Media vertreten - also überall erreichbar sein. Man möchte seine Reichweite erhöhen, bekannter werden, Artikel weiterstreuen und auch virale Effekte nutzen, wodurch man sich neue Kunden erhofft und auch eine andere Zielgruppe ansprechen möchte als über andere Kanäle wie zum Beispiel Print, Webseite und E-Paper. Vor allem erhofft man sich die Ansprache einer jüngeren Zielgruppe. Gleichzeitig ergibt sich eine leichtere, schnellere und unkompliziertere Kommunikation von der man profitieren möchte: Fehler schneller korrigieren, Geschichten vertiefen und erweitern, neue Informationen sammeln, bei Unklarheiten Erklärungen bieten. Man will den Dialog und die Interaktion mit Lesern eingehen und dieser Punkt trägt gleichzeitig zur Pflege bestehender Beziehungen bei.
Es gibt daher nicht ein Ziel sondern eine Kombination dieser genannten angestrebten Kommunikationsprozesse. Erschließen sich dadurch weitere Möglichkeiten wie beispielsweise Backlinks auf das eigene Portal oder Möglichkeit zu Öffentlichkeitsarbeit, wird diese Option nicht ignoriert sondern versucht zu integrieren. Zeitungen sind in diesem Fall Offen für (fast) Alles. 
Nur eines soll auf keinen Fall geschehen: bisherige Feedbackkanäle ablösen. Zwar führt es unweigerlich zur verminderten Nutzung bisheriger Feedbackkanäle, sie sollen aber beibehalten werden. Viel mehr geht es um die Ergänzung der Kanäle mittels Social Media, welches eine schnellere und einfacher Kommunikation mit Lesern ermöglicht, was wiederrum an die Kombination der oben genannten Punkte anschließt.

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So, mit kurz wars wohl nichts, aber immerhin habe ich es probiert.
Ich hoffe ihr hattet die Geduld und das Interesse trotzdem hin und wieder in meinen Blog zu schauen und meine Beiträge und Ergebnisse zu lesen.
Ich für mich kann sagen, es waren sehr interessante und spannende fünf Monate und ich finde man sollte den Zeitungen auch öfter Feedback geben, da sie so ihr Angebot anpassen und optimieren können und davon im Endeffekt jeder profitiert!

Daher auch Danke an die Zeitungen die an meiner Untersuchung teilgenommen haben. Ich habe mich sehr über die Antworten und die Mithilfe gefreut!!

Danke auch an eine E-Learning-Community, die mir mit Kommentaren, persönlichen Gesprächen und Gruppentreffen stets eine große Hilfe und Unterstützung war und auch einige sehr gute Ideen und Anregungen eingebracht hat.

Jetzt bleibt nur noch zu sagen: Allen andern Bloggern, egal ob über Wissenschafts- oder Alltagsthemen:  
Happy Blogging!! :)

1 Kommentar:

  1. Der Versuch war da, sich kurz zu halten ;). Ich finde deine Tabelle als Übersicht für die Ziele sehr gelungen am Schluss. Ich finde auch dein Fazit auch sehr geht und ich denk damit triffst du auch den Kern. Social Media sind eher eine zusätzliche Plattform und sollten nicht irgendwas ersetzen. Ich fande deinen Blog sehr interessant und sehr vielfältig. Auch deinen eigenen Lernprozess in Bezug zum Bloggen hast du immer wieder schön dargestellt. Von daher auch Danke für den sehr interessanten Einblick in deine Arbeit.

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