Bevor ich ein abschließendes Fazit ziehe ist es nochmal wichtig, auf die Grenzen der Studie einzugehen:
Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, welche Kommunikationsprozesse und Ziele Zeitungen in Social Media mit ihrem Auftritt anstreben. Für die Erhebung habe ich mich für eine Expertenbefragung entschlossen mittels schriftlichem Interview. Dies geschah wie in anderen Beiträgen schon erklärt, aufgrund organisatortischer Gründe, als auch aufgrund der Vermutung, die Ziele und Absichten nur herausfinden zu können, wenn man die Urheber der Social-Media-Präsenzen auch befragt. Eine Inhaltsanalyse wäre an dieser Stelle auch möglich gewesen, da ich den Zeitungen dadurch aber nur Ziele und mögliche Kommunikationsabsichten durch Interpretation des Auftritts zuschreibe, diese Ergebnisse sich aber von der tatsächlichen Zielsetzung unterscheiden können, war es mir wichtig, Experten beziehungsweise die Betreiber der Auftritte zu befragen.
Problematisch daran ist allerdings, dass sich die Experten Ihrer Zielsetzung eventuell nicht komplett bewusst sind und viele Dinge die ihnen vielleicht wichtig sind auch für sie selbstverständiche Ziele sind und diese deshalb "unter den Tisch fallen lassen".
Dennoch bietet das Interview auch viele Vorteile, wie beispielsweise neue Sichtweisen und Erkenntnisse, die bei der eigenen theoretischen Erarbeitung nicht miteinbezogen oder beachtet wurden.
Der Nachteile des von mir gewählten schriftlichen Interviews - die schlechte Kontrollierbarkeit und geringe Rücklaufquote- wurde von mir bereits auch schon thematisiert und ich muss sagen, ich hatte Glück. Fünf von sechs Zeitungen haben geantwortet und die Kontrolle war nicht notwendig, da alle wichtigen und notwendigen Fragen von den Interviewpartnern beantwortet wurden.
Im Großen und Ganzen lässt sich daher feststellen: Für das Ziel meiner Forschung war meine gewählte Forschungsmethode durchaus angebracht und erfolgreich.
Dennoch finde ich es wichtig auch eine Inhaltsanalyse der Präsenzen nicht außer Acht zu lassen und bin der Meinung, dass meine Forschungsergebnisse unbedingt durch weitere Forschung ergänzt werden sollten.
Mit einer Inhaltsanalyse könnte man dadurch herausfinden, ob die angestrebten Ziele dem entsprechen, was gepostet wird oder ob es nicht eine verzerrte Vorstellung seitens der Betreiber gibt. Auch fände ich eine Befragung der Leser und Kunden interessant. Ich fände es spannend herauszufinden, ob die angestrebten Kommunikatonsprozesse auch derartig wahrgenommen werden - beispielsweise das Pflegen von bestehenden Kundenbeziehungen: bewirkt diese Art der Kommunikation den gewollten oder einen anderen Eindruck beim Leser? Vielleicht empfinden Leser dies als Werbung?
Ich vermute es gibt noch zahlreiche Forschungsvorgänge und Methoden die in diesem Feld angewandt werden können - durch die mit Sicherheit die Kommunikation von Zeitungen in Social Media noch weiter vorangetrieben und optimiert werden kann. Da dies auch noch ein recht neues Feld ist, lässt es viel Spielraum für Entwicklungen. Dies wäre zudem auch ein interssantes Forschungsfeld: Wie sich die Kommunikation auf Social Media von Zeitungen im Laufe der Zeit und im Rahmen der wandelnden Möglichkeiten verändert.
Zu guter letzte möchte ich noch auf ein Thema eingehen, welches mich in der Mitte meiner Forschungsarbeit sehr beschäftigt hat: Die Anzahl der Untersuchungsgegenstände.
Ursprünglich wollte ich nur die Kommunikation vom freien Wort auf Social Media mittels Expertenbefragung untersuchen. Nachdem ich einige Zeit überlegt und mit meiner E-Learning-Community diskutiert hatte, kam ich zu dem Entschluss meine Forschung auszuweiten. Ich hatte Angst, keine Rückmeldung oder Bereitschaft zur Auskunft von der Zeitung zu erhalten. Außerdem hatte ich mir Gedanken gemacht, ob es nicht sinnhafter ist, mehrere Zeitungen zu untersuchen, um einen Trend zu sehen und eine ansätzliche Verallgemeinerung anzustreben. Im Nachhinein bin ich sehr froh, die Forschung ausgeweitet zu haben, da einige der Zeitungen sich eine Anonymisierung der Aussagen wünschten. Für mich ist dies verständlich und ich akzeptiere diesen Wunsch. Nicht auszurechnen was gewesen wäre, wenn ich nur eine Zeitung befragt hätte und sie diesen Wunsch geäußert hätte!!
Bezüglich der Anzahl habe ich mir aber auch Gedanken gemacht: Sechs Zeitungen zu befragen ist wahrlich keine große Anzahl, die auch nicht unbedingt für Verallgemeinerung zulässig ist. Dies ist mir durchaus bewusst. Da dieser Forschungszweig aber noch ziemlich unerforscht ist, denke ich dass meine Forschung auf jeden Fall einen Ansatzpunkt bietet und dazu einlädt weiterzuforschen. Eventuell auch herauszufinden, ob mein herausgefundener Trend dem der Allgemeinheit entspricht.Vielleicht bietet sich mir selbst ja irgendwann noch einmal die Möglichkeit die Forschung auszuweiten und dann werden wir sehen ;)
Falls Euch noch Kritik oder Lob zu meiner Forschung, Grenzen oder weitere Forschungsrichtungen und -ideen einfallen, nur raus damit. :) Ich bin für alles offen.
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